Die Geschichte von OKAL
Der Name OKAL steht in Deutschland wie kein zweiter für das gehobene Fertighaus. In den fast 90.000 seit 1958 gebauten Häusern lebten und leben hunderttausende Familien. Wenn man einen Durchschnittswert für die Bewohner eines Hauses nimmt, dürften alle Einwohner von Städten wie Bremen, Leipzig oder Essen bereits in einem OKAL Haus gewohnt haben oder noch wohnen.
Dabei begann die OKAL-Geschichte im Jahr 1928 mit einem Ärgernis. Der 26jährige Otto Kreibaum aus Bisperode wollte eine Tischlerei eröffnen, doch die ortsansässigen Landwirte fürchteten, dass sie dann keine Arbeiter für ihre Felder haben würden und so musste Kreibaum dann einen anderen Ort suchen, wo man ihm erlaubte, seine Tischlerei zu eröffnen.
1928
Im August pachtet Otto Kreibaum, 26, eine Tischlerei in Lauenstein, einer landwirtschaftlich geprägten Region; mit drei Mitarbeitern fertigt er Kleinmöbel, schnell steigt er auf industrielle Serienproduktion um. Ein ökologischer Vordenker? Statt mit einer teuren Dampfmaschine erzeugt er Energie mit einem 10-PS-Wasserrad.
1931
Das Unternehmen OKAL beschäftigt 99 Mitarbeiter.
1932
Die branchenwichtige Detmolder Möbelmesse wird ein großer Erfolg: Aufträge für 99 Speisezimmer. Otto Kreibaum stockt die Belegschaft auf.
1933
Kurz vor ihrer Inbetriebnahme brennen im Dezember die neu erbauten Werksanlagen ab. Die Mitarbeiter und Bauern aus dem Ort errichten innerhalb von nur 10 Wochen neue Fabrikationsräume. Bei seiner Wiedereröffnung am 16. März 1934 ist der Möbelbetrieb einer der modernsten in Deutschland.
1937
500 Mitarbeiter produzieren täglich 35 Esszimmer und 20 Schlafzimmer. Die Fertigungstiefe reicht vom Rundholzstamm bis zum fertigen Möbelstück.
1938
Bau einer neuen Sperrholzfabrik – ab sofort werden die Möbel noch kostengünstiger produziert.
1939
Durch den Ausbruch des Krieges wird OKAL gezwungen, Munitionskisten herzustellen.
1940
Ein Lack-Explosion, verursacht durch Anstreichfarbe für Kriegsgeräte, zerstört im April 1940 große Teile der Fabrik. Der Betrieb erhält keine Genehmigung für den Wiederaufbau. Auf die stehengebliebenen Wände wird ein Behelfsdach aufgesetzt, so kann bis Kriegsende die Produktion aufrechterhalten werden.
1947
Trotz großer Schwierigkeiten bei der Beschaffung des Baumaterials wird die Hauptfabrikationsstätte wiederhergestellt.
1949
Holz ist knapp auf dem Weltmarkt, OKAL reagiert und steigt als eine von sieben deutschen Firmen ins Spanplattengeschäft ein. Am 1. Dezember wird Otto Kreibaum das Patent „Verfahren und Presse zur Herstellung von Spanplatten” (Patent-Nr. 973 801) erteilt. Die vertikal arbeitende Strangpresse denkt er sich gleich mit aus.
1950
Die am 1. August 1950 in Lauenstein gegründete Maschinenbaugesellschaft stellt die Strangpressen in eigener Werkstatt her. Schon ein Jahr später gibt es diverse Lizenzverträge mit deutschen und ausländischen Firmen. Zwischen 1952 und 1967 werden Liefer- und Lizenzverträge in der ganzen Welt geschlossen (Gesamtwert der gelieferten Anlagen: 67 Millionen DM).
1951
Die große Wohnungsnot im Nachkriegsdeutschland und seine Spanplatte bringen Otto Kreibaum auf eine neue Geschäftsidee: 1951 stellte er ein erstes Versuchshaus auf dem Werksgelände auf. Ein Haus aus Röhrenspanplatten gibt es bis dato nicht. Ein tadelloses, marktfähiges Produkt war Otto Kreibaum wichtiger als der Vorsprung gegenüber Wettbewerbern.
1953
Zusätzlich zum ersten Patent meldet Otto Kreibaum eine „Presse zum Herstellen von Spanplatten” (Patentschrift 1 198 545) an. Was bedeutet: Das OKAL-Strangpressverfahren ist geboren. Anfänglich gibt es große Schwierigkeiten mit der Qualität und viel Skepsis bei den Möbelherstellern, erst Ende 1955 beginnt die Erfolgsphase.
1958
Die Möbelbranche kriselt. Otto Kreibaum verabschiedet sich über Nacht von der Möbelproduktion – die Zukunft, auch die von OKAL, gehöre dem Fertighausbau, teilt er in seiner Weihnachtsrede der Belegschaft mit. Er sollte der Motor der Branche werden: Er setzt den neuen Werkstoff Spanplatte als dominierendes Material durch, vereint industrielle Serienfertigung mit der Erfüllung individueller Wünsche der Bauherren.
1959
Auf der Bundesgartenschau in Dortmund wird das neue OKAL-Haus vorgestellt. Der Verkauf beginnt mit zwei Typen. Typ 2 kostet 18.300 DM und ist 72,79 Quadratmeter groß. Im Preis enthalten ist die dreimalige Überwachung. Die Wandbeplankung besteht zu 80 Prozent aus Rest- und Abfallholz, die Baukosten sind 35 Prozent niedriger als beim konventionell gebauten Massivhaus.
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Pro Woche wird ein Haus gefertigt.
1960
Otto Kreibaum führt den Großtafelbau in Holzverbundbauweise ein – seine Strategie, die Hausproduktion effizienter und rationeller zu gestalten. Die Außenwände mit einer Länge von bis zu 12,50 Metern, mit eingebauten Fenstern und Türen werden im Werk vorgefertigt. Ab sofort besteht die Baukolonne nur noch aus vier Mitarbeitern.
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Der Jahresumsatz beträgt jetzt 4,1 Millionen DM.
1962
Otto Kreibaum meldet erneut ein Patent für ein Außenwandelement an, ab sofort wird auf Asbest-Zementplatten verzichtet. Mit seiner patentierten Vorrichtung zur Verbindung von Wand- und Deckenplatten verlegt er diesen auf der Baustelle zeitraubenden und umständlichen Arbeitsschritt in die Werkhalle.
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1962 werden 600 Häuser geordert. OKAL kommt mit der Produktion der Häuser kaum nach. Bauherren müssen ein Jahr warten, bis ihr Haus gebaut werden kann. Der Bauboom und der Erfolg der Fertighäuser kommt zusammen.
1963
OKAL beteiligt sich an der ersten deutschen Fertighaus-Ausstellung in Quickborn, in der 46 Einfamilienhäuser gezeigt werden.
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1965
Im OKAL-Patent für die „Wand aus Leichtbauplatten mit Beschwerungseinlagen und Verfahren zum Errichten einer solchen Wand” bündeln sich weitere Anstrengungen, die Schalldämmung zu verbessern. Der Jahresumsatz hat sich auf 80 Millionen DM erhöht.
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1966
Die OKAL-Bau GmbH wird gegründet, fortan werden zu den Häusern vorgefertigte Keller aus der Produktion in Thüste angeboten. Getreu dem Prinzip: „Alles aus einer Hand“.
Da sich die Firma jetzt auch am Siedlungsbau beteiligt, hat sie ab sofort Häuser auf bereits erschlossenen Grundstücken im Portfolio.
1970
Generationswechsel. Otto Kreibaum junior übernimmt die Geschäftsleitung vom Vater. In der OKAL-Bilanz stehen 2.237 Häuser.
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1971
OKAL wird größter Fertighaushersteller Europas: 3.900 Häuser; 320 Millionen DM brutto Umsatz; 3.000 Mitarbeiter; 12,5 Millionen DM Investitionen; Auftragsbestand für 1972: 6.000 Häuser.
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Als im November das neue bayerische OKAL-Werk in Elsendorf zum „Tag der offenen Tür” lädt, kommt wegen des Besucherandrangs der Verkehr auf der B 301 zeitweilig zum Erliegen.
1972
Mit dem „umweltfreundlichen Haus” forciert OKAL das Thema Umweltbewusstsein. So wird die Ölheizung von einer elektrisch betriebenen Fußbodenheizung abgelöst.
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Eine Umfrage unter 61 Fertighausherstellern bezeugt: OKAL hat mit 554 DM den niedrigsten Quadratmeterpreis. Das 10.000 OKAL-Haus wird übergeben.
1973
OKAL bietet als erste Fertighausfirma Solaranlagen zur Brauchwassererwärmung an. In Kooperation mit der BBC und dem Institut für Industrialisiertes Bauen, Hannover, beginnt ein mehrjähriges Entwicklungsprogramm zum Thema.
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Ein Rekordjahr: Die Schallmauer von 500 Millionen DM Gesamtumsatz wird durchbrochen. In den Büchern stehen 5.423 Häuser.
1975
OKAL stattet sein gesamtes Typen-Programm ohne Aufpreis mit einer Energiesparheizung aus – als Erster in der Branche.
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1977
Umsatz: 673 Millionen DM.
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1978
50 Jahre OKAL. Das Familienunternehmen hat 17 Gesellschaften, 8 Produktionsstätten, 4.000 Mitarbeiter. Es verkauft im Jubiläumsjahr 6.170 Häuser, bringt es in seiner Geschichte auf mehr als 50.000 verkaufte Eigenheime. Im OKAL-Handbuch stehen 90 Hausvorschläge.
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Der OK Bauservice wird gegründet, der sich um die bestehenden OKAL-Häuser kümmert.
1980
OKAL-Techniker haben einen Minicomputer entwickelt, der den privaten Energieverbrauch der Hausbewohner optimal regelt. Zwei weitere Energiesparmaßnahmen: die neue Wärmeschutzfassade (45 Prozent bessere Wärmedämmung als gesetzlich vorgeschrieben) und eine Luft- Wasser-Wärmepumpe zur Brauchwassererwärmung.
OKAL baut mehrere Residenzen und Konferenzgebäude für Staatsoberhäupter in Nordafrika unter extremen Witterungsbedingungen.
1983
Als Reaktion auf die 1981 beginnende allgemeine Baurezession (sie wird bis 1989 dauern) erweitert OKAL zum Jahresende sein Angebot: Die Erfüllung von Sonderwünschen bis hin zum Einzelentwurf für eine zahlungskräftigere Kundschaft steigern den Hausverkauf um 1,5 Prozent gegenüber dem mittelprächtigen Vorjahr.
1984
OKAL verzichtet als eines der ersten Unternehmen auf Formaldehyd und setzt nur noch formaldehydfreie Holzspanplatten in OKAL-Häusern ein.
1986
Auf der Baufachmesse „Constructa 1986″ präsentiert OKAL das neueste Ergebnis engagierter Forschung: eine Solaranlage, mit der AEG entwickelt und auf einem OKAL-Hausdach erprobt.
1988
OKAL baut mit hochwärmedämmenden Bauteilen eine zweite Forschungsstation in der Antarktis.
1989
OKAL setzt sich für Qualitätsrichtlinien im Fertigbau ein – es entsteht die Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF)
1990
In einem Gutachten für Deutschland, die Schweiz und Österreich wird OKAL-Häusern eine Lebensdauer von mindestens 100 Jahren bescheinigt. OKAL wirbt mit dem „Jahrhunderthaus“. OKAL gibt eine Garantie von 30 Jahren auf die Grundkonstruktion.
Die deutsche Wiedervereinigung verschafft der Fertighausbranche eine Sonderkonjunktur, OKAL steigert seinen Umsatz um 20 Prozent.
Der OKAL Bauservice hat 10.000 OKAL Häuser modernisiert.
1994
OKAL pflegte schon vor dem Mauerfall Einkaufsbeziehungen mit Firmen in der DDR, der Tschechoslowakei und Ungarn. Jetzt sucht man nach einer kostengünstigen, verlässlichen Produktionsstätte für Hausteile in Tschechien.
1995
OKAL setzt KI 40-Mineralwolle ein, die mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel ausgezeichnet worden ist. Konzeption der ersten 3-Liter-Häuser. In Nezvestice bei Pilsen wird im April 1995 die neue Firma OKAL CZ s.r.o. gegründet. Aufnahme der Produktion von Bauteilen in Tschechien.
1996
Alle OKAL-Häuser sind jetzt Niedrig-Energiehäuser in der Grundkonstruktion
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1997
Das ThermOKAL-Baukonzept sichert allen OKAL-Häusern Niedrigenergiestandard, was im September mit dem Zertifikat „Niedrig-Energie-Haus 2000″ bestätigt wird.
OKAL agiert in drei Sparten: Eigenheimbau, Objekt- und Gewerbebau, Bauservice (für 80.000 gebaute Häuser). Als erstes Fertighausunternehmen erhält OKAL ein „Hygienezeugnis” für den Entwurf „NOBLESSE W 155”, verliehen vom Institut für Umwelthygiene und Toxikologie.
Der OKAL Bauservice hat 20.000 Häuser modernisiert.
2000
Die Divaco AG & Co. KG übernimmt die Mehrheitsbeteiligung bei OKAL. In Lauenstein werden nun auch allkauf Häuser produziert.
2001
OKAL wird Vertriebslinie in der neu gegründeten DFH Deutsche Fertighaus Holding AG zu der auch Massa Haus und allkauf Haus gehören.
2002
30.000 modernisierte OKAL-Häuser
2004
Aus OKAL Bauservice wird Ok Bauservice, eine eigenständige Gesellschaft, die nun Modernisierung für alle Fertighäuser älterer Baujahre anbietet.
2006
Der Hauptsitz von OKAL wird nach Simmern verlegt, die Produktion in Lauenstein nach 68 Jahren eingestellt.
2009
Als erster Fertighaushersteller bietet OKAL den Bauherren schon vor Baustart den Energiepass für das zu bauende Haus.
Alle OKAL-Häuser unterbieten den neuen Effizienzhaus-Standard um mindestens 15 Prozent. Im Mansarddach-Haus wird 2,8 Meter Deckenhöhe eingeführt.
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2010
OKAL Häuser sind jetzt auch nach KfW-Effizienzhaus 55 Standard bestellbar – die seinerzeit höchste Energiesparstufe der Kreditanstalt für Wiederaufbau.
2011
OKAL eröffnet zwei Musterhäuser in Kaarst und Frechen. Die ThermOKAL-Passivwand reduziert den Wärmeverlust der Gebäudehülle auf nur noch 0,125 W/(m2K).
Mit myGEKKO bietet OKAL nun eine komfortable Haussteuerung an, die beim Energiesparen hilft.
Alle OKAL-Bauberater werden IHK zertifiziert.
2012
OKAL führt die Deckenhöhe 2,80 Meter in allen Hausentwürfen ein. Die höheren Decken, bei OKAL Dimension 2,80 genannt, schaffen ein besseres Raumgefühl und mehr Gestaltungsspielraum.
2013
Als erster Fertighaus-Hersteller erhält OKAL das Nachhaltigkeitszertifikat in Silber der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) e.V. Ausgezeichnet wird das neue Musterhaus in Mülheim-Kärlich.
OKAL führt das Effizienzhaus Plus ein. Das Plus-Energie-Haus kann einen Energieüberschuss durch Photovoltaik in Verbindung mit einem Speichersystem erreichen.
2014
Ok Bauservice hat 47.000 OKAL Häuser modernisiert. Darunter viele Häuser die energetisch auf den aktuellen Stand gebracht wurden. Ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit.
2015
OKAL erreicht mit dem neuen Musterhaus in Bad Vilbel den neuen AktivPlus-Standard. Das neue Musterhaus in Ingolstadt wird von der DGNB mit dem Nachhaltigkeitszertifikat in Gold ausgezeichnet.
Das OKAL-Musterhaus in Wuppertal wird von der DGNB mit dem Zertifikat in Platin ausgezeichnet, der höchsten Stufe der Nachhaltigkeitszertifizierung.
Ab Mai 2015 erhalten alle neu gebauten schlüsselfertigen und malervorbereiteten OKAL-Häuser ohne Mehrkosten für die Bauherren ein DGNB-Zertifikat in Gold für ausgezeichnete Nachhaltigkeit.
2016
OKAL eröffnet fünf neue Musterhäuser, die den neuen KfW-Effizienzhaus 40 Plus Standard erfüllen:
24. April: Eröffnung des AktivPlus-Musterhauses in Bad Vilbel (Atriumhaus)
6. und 7. August: Eröffnung Musterhaus Poing (moderne Stadtvilla als Einfamilienhaus)
3. und 4. September: Eröffnung Musterhaus Offenburg (Einfamilienhaus)
17. und 18. September: Eröffnung Musterhauses Schkeuditz (moderne Stadtvilla mit Home Office)
8. und 9. Oktober Eröffnung eines weiteren AktivPlus Musterhauses in der neuen FertighausWelt Günzburg (Generationenhaus).